Die Themendossiers

Aktives Frauenwahlrecht: Frauen als Wählerinnen

Das Recht von Frauen sich politisch zu beteiligen erscheint heute als Selbstverständlichkeit. Tatsächlich ging dem Frauenwahlrecht jedoch ein langer, hauptsächlich von Frauen geführter, Kampf voraus. Die Frage danach, was es heute bedeutet Wählerin zu sein, beleuchtet dieses Themendossier in vielfältiger Weise.

Den Auftakt dieses Dossiers macht die Historikerin Kerstin Wolff vom Archiv der deutschen Frauenbewegung in Kassel. Sie zeichnet nach, wie das Wahlrecht sich auf die weitere rechtliche Gleichstellung von Frauen und Männern auswirkte.

Die Journalistin Rebecca Beerheide untersucht das aktuelle Wahlverhalten und die Wahlpräferenzen von Frauen. Wählen sie anders als Männer? Beerheide zeigt anhand von aktuellen Ergebnissen der Wahlforschung auf, dass Frauen über die Zeit hinweg risikoärmer wählen und mit ihrer Wahlstimme kaum experimentieren. Frauen entscheiden sich häufig für Parteien der Mitte und weniger für Parteien an den Rändern des parteipolitischen Spektrums.

Vanessa Vu nimmt in ihrem Beitrag eine globale Perspektive ein: Sie fragt danach, wie Parlamente aussehen würden, wenn allein weibliche Wählerinnen ihre Stimme abgeben würden. Wäre die Welt eine andere? Mit Blick auf die USA wäre, nach ihren Erkenntnissen, die Antwort eindeutig: Ja.

Eine andere Welt gestalten

Sich einmischen und politisch engagieren, wie kann das heute aussehen? Wir haben wir mit der Erstwählerin Felicia Sasse darüber gesprochen, was es für sie bedeutet wählen zu dürfen und für welche Themen sie sich einsetzt. Ihre Positionen vergleichen wir mit denen einer Vorkämpferin für die Gleichberechtigung von Männern und Frauen: Dr. Lore Maria Peschel-Gutzeit, ehemalige Senatorin für Justiz in Berlin und Hamburg, gibt einen Einblick darin, welche Rolle es für ihr politisches Engagement spielte und noch heute spielt eine Frau zu sein.

Junge Frauen zu motivieren, sich politisch zu engagieren und der eigenen Stimme Gewicht zu geben, hierzu will auch das Projekt „Deine Stimme zählt“ ermutigen. Den Politik-Workshop für junge Frauen mit und ohne Fluchtgeschichte der EAF Berlin in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung stellen wir in diesem Dossier als Best-Practice-Beispiel vor.

INTERVIEW

Drei Fragen an...

Wofür lohnt es sich, die eigene Stimme einzusetzen? 
Positionen einer Vorkämpferin für Gleichstellung, Lore Maria Peschel-Gutzeit, im Kontrast zu denen der Erstwählerin Felicia Sasse.

BEST-PRACTICE-BEISPIEL

Deine Stimme zählt!

Mut machen für politisches Engagement: Dieses Ziel hat sich das Projekt „Deine Stimme zählt!“ – ein Politik-Workshop für    
junge Frauen mit und ohne Fluchtgeschichte gesetzt.


Drei Autor*innen – Drei Perspektiven

DIE GASTARTIKEL


Dr. Kerstin Wolff: 100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland – eine Errungenschaft und ihre Folgen

Dr. Kerstin Wolff, Historikerin und Geschäftsführerin der Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung in Kassel.

Dr. Kerstin Wolff gibt einen historischen Überblick und nimmt auch in den Blick, was die geschichtlichen Entwicklungen für politische Teilhabe heute bedeuten.

Rebecca Beerheide: Wählen Frauen anders?

Journalistin, Ressortleiterin der Politischen Redaktion des Deutschen Ärzteblattes, Mitherausgeberin des Sammelbandes „100 Jahre Frauenwahlrecht. Ziel erreicht!...und weiter?“.

Rebecca Beerheide zeigt auf, wie Frauen heute ihre Stimme nutzen und bezieht sich hierbei auf aktuelle Ergebnisse der Wahlforschung.

Vanessa Vu: Wenn nur Frauen wählten

Politik- und Gesellschaftsredakteurin & Podcasterin ZEIT ONLINE.

Wäre die Welt eine andere, wenn allein weibliche Wählerinnen ihre Stimme abgeben würden? Ein Meinungsstück mit globaler Perspektive von Vanessa Vu.