Kandidierende zur Bundestagswahl 2021

Hamburg

Die EAF Berlin hat im Rahmen des Helene Weber Kollegs die Kandidierenden in den Wahlkreisen und auf den Landeslisten der aktuell im Bundestag vertretenen Parteien recherchiert. Die Daten geben Auskunft darüber, wie hoch der Frauenanteil auf den Landeslisten und unter den Direktkandidaturen bei den aktuell im Bundestag vertretenen Parteien ist. 

 

Wie viele Frauen wurden in Hamburg auf den Landeslisten der Parteien aufgestellt?

Von den insgesamt 57 Kandidaturen in Hamburg zur Bundestagswahl kommen 30 von Frauen. Das entspricht einem Frauenanteil unter den Kandidaturen von 52,6  Prozent. Im Vergleich zur Bundestagswahl 2017 hat sich der Frauenanteil unter den Kandidierenden in den Parteien wie folgt verändert: 

Die SPD besetzt 7 von 12 Plätzen auf ihrer Liste mit einer Frau und erreicht damit einen Frauenanteil von 58,3 Prozent (2017: 50 Prozent). Die GRÜNEN kommen mit 8 von 12 Plätzen auf einen Frauenanteil von 66,7 Prozent. In 2017 waren es 50 Prozent. Die LINKE erreichen mit 3 von 5 Plätzen einen Anteil von 60 Prozent (2017: 43 Prozent).

Die größte Entwicklung im Vergleich zur letzten Bundestagswahl ist bei der CDU zu beobachten. Sie besetzen zur Bundestagswahl 2021 in Hamburg 7 von insgesamt 13 Plätzen der Landesliste mit einer Frau. Damit erreichen Sie einen Frauenanteil von 53,8 Prozent. 2017 erreichten sie auf ihrer Landesliste einen Frauenanteil von 36,4 Prozent. Bei dem Blick auf die Platzvergabe fällt jedoch auf, dass eher die hinteren Plätze mit einer Frau besetzt wurden (Platz 2, 5, 8 - 11 und 13).

Die AFD kam 2017 auf einen Frauenanteil von 33 Prozent und erreicht nun mit 2 von 5 Plätzen insgesamt einen Frauenanteil von 40 Prozent. Das Schlusslicht bildet die FDP mit 3 von 10 Plätzen, die mit einer Frau besetzt wurden. Damit erreichen sie einen im Vergleich zu 2017 unveränderten Frauenanteil von 30 Prozent. 

 

Auf welchen Plätzen sind Frauen auf den Landeslisten der Parteien in Hamburg aufgestellt?

Der Frauenanteil unter den Kandidat*innen ist mit einem Frauenanteil von rund 53 Prozent in Hamburg verhältnismäßig hoch. Dieser einfache Anteil zeigt bereits eine Tendenz der parteiinternen Ansprüche hinsichtlich eines ausgeglichenen Verhältnisses von Frauen und Männern, gibt jedoch keine Auskunft darüber, ob Frauen auch auf aussichtsreichen Plätzen aufgestellt werden. Erhebungen zeigen beim Blick auf die Nominierung der Kandidatinnen und auf die tatsächlich Gewählten, dass große Unterschiede zwischen den Parteien zu erkennen sind. Aus diesem Grund ist ein Blick auf die genaue Platzierung von Frauen auf den Landeslisten der Parteien ebenfalls sinnvoll:

 

Wie viele Frauen werden als Direktkandidatinnen aufgestellt? 

Hamburg ist bei den Landeslisten eines der Vorreiterländer der Frauenquoten. In den Wahlkreisen zeichnet sich diese Tendenz noch stärker ab. Mit rund 53 Prozent nominierten Frauen steht Hamburg mit Berlin bundesweit an der ersten Stelle und übersteigt den Bundesdurchschnitt von weiblichen Direktkandidierenden (30 Prozent) um ein Weites. Doch wie sieht es bei den DIrektkandidaturen in Hamburg aus? Hier stellen alle Parteien mehrheitlich Männer als Direktkandidat aus. In den insgesamt 6 Hamburger Wahlkreise werden nur 30 Prozent Frauen als Direktkandidatin aufgestellt. Ein deutlicher Unterschied zu den Landeslisten.