Kandidierende zur Bundestagswahl 2021

Thüringen

Die EAF Berlin hat im Rahmen des Helene Weber Kollegs die Kandidierenden in den Wahlkreisen und auf den Landeslisten der aktuell im Bundestag vertretenen Parteien recherchiert. Die Daten geben Auskunft darüber, wie hoch der Frauenanteil auf den Landeslisten und unter den Direktkandidaturen bei den aktuell im Bundestag vertretenen Parteien ist. 

Wie viele Frauen wurden in Thüringen auf den Landeslisten der Parteien aufgestellt?

Thüringen bildet das bundesweite Schlusslicht was den Frauenanteil der Kandidaturen auf den Landeslisten angeht. Von den insgesamt 73 Kanidaturen zur Bundestagswahl in Thüringen kommen 21 von Frauen. Das entspricht einem Anteil von rund 29 Prozent. Alle Parteien liegen hier mit der Quote unter ihrem Bundesdurchschnitt.

Die GRÜNEN treten in diesem Bundesland als einzige Partei mit einer paritätisch besetzten Landesiste für die Bundestagswahl an. Bei der Wahl 2017 hatte auch die Linke Thüringens ihre Liste mit mehr als 50 Prozent Frauen besetzt. Für die Wahl 2021 nominiert Die Linke nur 44 Prozent weibliche Kandidierende (4 von 9 Plätzen). 

Die SPD kommt in Thüringen auf einen Frauenanteil von 33 Prozent und steigert sich damit im Vergleich zu 2017 um 6 Prozentpunkte Die CDU besetzt 4 von 16 Plätzen mit einer Frau und landet so mit 25 Prozent weiblichen Kandidierenden auf einer ihrer niedrigsten Landesquoten. Zudem verschlechtert sich die CDU im Vergleich zu 2017 um 13 Prozentpunkte (2017: 38 Prozent). Die FDP liegt mit 20 Prozent im Vergleich zu anderen Landeslisten der Partei im Mittelbereich, verschlechtert sich aber um 5 Prozentpunkte im Vergleich zu 2017.

Die AfD schickt in Thüringen wie bereits 2017 keine Frau ins Rennen.

Auf welchen Plätzen sind Frauen auf den Landeslisten der Parteien in Thüringen aufgestellt?

Der Frauenanteil von rund 29 Prozent unter den Kandidat*innen ist der niedrigste unter allen 16 Bundesländern. Dieser einfache Anteil zeigt bereits eine Tendenz der parteiinternen Ansprüche hinsichtlich eines ausgeglichenen Verhältnisses von Frauen und Männern, gibt jedoch keine Auskunft darüber, ob Frauen auch auf aussichtsreichen Plätzen aufgestellt werden. Erhebungen zeigen beim Blick auf die Nominierung der Kandidatinnen und auf die tatsächlich Gewählten, dass große Unterschiede zwischen den Parteien zu erkennen sind. Aus diesem Grund ist ein Blick auf die genaue Platzierung von Frauen auf den Landeslisten der Parteien ebenfalls sinnvoll:

 

Wie viele Frauen werden als Direktkandidatinnen aufgestellt? 

Thüringen erzielt bei den Landeslisten bundesweit die niedrigste Frauenquote. Bei den Wahlkreisen sieht es mit einem Frauenanteil von insgesamt 27 Prozent unter den Direktkandidaturen leider ebenfalls schlecht aus. Damit ist Thüringen auch bei den Wahlkreisen das Schlusslicht und wird nur noch von Sachsen-Anhalt unterboten.