Mecklenburg-Vorpommern
Die EAF Berlin hat im Rahmen des Helene Weber Kollegs die Kandidierenden in den Wahlkreisen und auf den Landeslisten der aktuell im Bundestag vertretenen Parteien recherchiert. Die Daten geben Auskunft darüber, wie hoch der Frauenanteil auf den Landeslisten und unter den Direktkandidaturen bei den aktuell im Bundestag vertretenen Parteien ist.
Wie viele Frauen wurden in Mecklenburg-Vorpommern auf den Landeslisten der Parteien aufgestellt?
Von den insgesamt 43 Plätzen auf den Landeslisten der Parteien in Mecklenburg-Vorpommern zur Bundestagswahl sind 18 von Frauen besetzt. Das entspricht einem Frauenanteil unter den Kandidaturen von 41,9 Prozent. Im Vergleich zur Bundestagswahl 2017 hat sich der Frauenanteil unter den Kandidierenden in den Parteien wie folgt verändert:
Die GRÜNEN kommen in diesem Jahr mit 3 von 4 Plätzen, die mit Frauen besetzt worden sind, auf einen Frauenanteil von 75 Prozent. Sie erhöhen ihn damit um 25 Prozent im Vergleich zur letzten Bundestagswahl (2017: 50 Prozent). Die mecklenburg-vorpommerische SPD vergibt 54,5 Prozent (2017: 63,6 Prozent) ihrer Listenplätze an Frauen. 6 von insgesamt 11 Plätzen werden zur Bundestagswahl 2021 von weiblichen Kandidatinnen belegt. Auch die Linke besetzt ihre Landesliste paritätisch. 3 der insgesamt 6 Kandidierenden sind bei ihnen Frauen. Dies entspricht genau wie im Jahr 2017 einem Anteil von 50 Prozent.
Die CDU nominiert auf ihrer 8 Plätze umfassenden Liste drei Frauen und erhöht damit leicht ihren Frauenanteil auf 37, 5 Prozent (2017: 36,4 Prozent).
Die AfD nominiert in diesem Jahr mehr Frauen als 2017. Damals betrug der Frauenanteil unter den Kandidierenden 12,5 Prozent. Dieses Jahr sind 2 der 6 Kandidierenden weiblich, was einem Anteil von 33,3 Prozent entspricht.
Das Schlusslicht bildet in Mecklenburg-Vorpommern die FPD. Lediglich eine von insgesamt 8 Kandidat*innen ist hier weiblich. Dies entspricht einem Frauenanteil von 12,5 Prozent.
Auf welchen Plätzen sind Frauen auf den Landeslisten der Parteien in Mecklenburg-Vorpommern aufgestellt?
Der Frauenanteil unter den Kandidat*innen ist mit einem Prozentsatz von 41,9 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern vergleichsweise hoch. Dieser einfache Anteil zeigt bereits eine Tendenz der parteiinternen Ansprüche hinsichtlich eines ausgeglichenen Verhältnisses von Frauen und Männern, gibt jedoch keine Auskunft darüber, ob Frauen auch auf aussichtsreichen Plätzen aufgestellt werden. Erhebungen zeigen beim Blick auf die Nominierung der Kandidatinnen und auf die tatsächlich Gewählten, dass große Unterschiede zwischen den Parteien zu erkennen sind. Aus diesem Grund ist ein Blick auf die genaue Platzierung von Frauen auf den Landeslisten der Parteien ebenfalls sinnvoll.
Wie viele Frauen werden als Direktkandidatinnen aufgestellt?
In Mecklenburg-Vorpommern gehen die Frauenraten der Parteien stark auseinander. Was sich schon in den Landeslisten andeutet, führt sich in den Nominierungen der Kandidierenden in den Wahlkreisen weiter. Die Ergebnisse der einzelnen Parteien bewegen sich hier zwischen zwei Extremen: von den niedrigsten Raten von 0 Prozent Frauen bis hin zur den bundesweit höchsten Quote von 67 Prozent . Insgesamt gleichen sich die Ergebnisse aus und ergeben in diesem Bundesland einen Landesanteil von weiblichen Kandidierenden von einem Drittel (33 Prozent). Das ist nur um einige Prozentpunkte höher als der Bundesdurchschnitt von 30 Prozent. In Mecklenburg-Vorpommern ist der Frauenanteil im Vergleich zur letzten Bundestagswahl 2017 (29,4 Prozent) etwas gestiegen.
Während für die FDP in keinem der sechs Wahlkreise eine Frau kandidiert, belegen sowohl CDU wie auch AfD jeweils einen Wahlkreis nicht mit einem Mann und erreichen so eine Quote von 16,7 Prozent. Grüne und SPD besetzen drei Wahlkreise mit Frauen und landen so bei einem paritätischen Ergebnis. Die Linke stellt 67 Prozent Frauen auf. Sie ist die damit die einzige Partei in Mecklenburg-Vorpommern, die ihre Frauenquote im Vergleich zu 2017 verbessert. Wo bei der Linken 2017 nur eine Frau in den Wahlkreisen kandidierte, wurden für die Wahl 2021 in 4 von 6 Wahlkreisen Frauen nominiert.