Kandidierende zur Bundestagswahl 2021

Saarland

Die EAF Berlin hat im Rahmen des Helene Weber Kollegs die Kandidierenden in den Wahlkreisen und auf den Landeslisten der aktuell im Bundestag vertretenen Parteien recherchiert. Die Daten geben Auskunft darüber, wie hoch der Frauenanteil auf den Landeslisten und unter den Direktkandidaturen bei den aktuell im Bundestag vertretenen Parteien ist. 

Wie viele Frauen wurden im Saarland auf den Landeslisten der Parteien aufgestellt?

Von den insgesamt 56 Kandidaturen im Saarland zur Bundestagswahl kommen 27 von Frauen. Das entspricht einem Frauenanteil unter den Kandidaturen von 48,2 Prozent. Im Vergleich zur Bundestagswahl 2017 hat sich der Frauenanteil unter den Kandidierenden in den Parteien wie folgt verändert: 

Von den Parteien, die aktuell im Bundestag vertreten sind, erreicht den höchsten Frauenanteil die CDU mit 60 Prozent (2017: 25 Prozent). Sie besetzt 12 ihrer 20 Listenplätzen mit Frauen. Darauf folgt die FDP mit 50 Prozent (2017: 25 Prozent) und liefert eine paritätisch besetzte Liste. Die Landesliste der Grünen wurde nach einer Kontroversen zum Frauenstatut neu gewählt. Die zweite Liste lehnte der Bundeswahlausschuss ab. 

Die SPD erreicht auf ihrer Landesliste mit 7 von 15 Plätzen einen Frauenanteil von 46,7 Prozent (2017: 46,7 Prozent). Die Linke rutscht von einem Anteil von 57,1 Prozent im Jahr 2017 auf einen Frauenanteil von 33,3 Prozent ab. Sie vergibt lediglich 2 ihrer 6 Plätze an weibliche Kandidatinnen. Die AfD schickt zu Bundestagswahl 2021 eine Frau ins Rennen. Das entspricht bei insgesamt 6 Listenplätzen einem Anteil von 20 Prozent (2017: 16,7 Prozent).

 

Auf welchen Plätzen sind Frauen auf den Landeslisten der Parteien im Saarland aufgestellt?

Der Frauenanteil unter den Kandidat*innen ist mit einem Frauenanteil von 48 Prozent im Saarland ist hoch. Dieser einfache Anteil zeigt bereits eine Tendenz der parteiinternen Ansprüche hinsichtlich eines ausgeglichenen Verhältnisses von Frauen und Männern, gibt jedoch keine Auskunft darüber, ob Frauen auch auf aussichtsreichen Plätzen aufgestellt werden. Erhebungen zeigen beim Blick auf die Nominierung der Kandidatinnen und auf die tatsächlich Gewählten, dass große Unterschiede zwischen den Parteien zu erkennen sind. Aus diesem Grund ist ein Blick auf die genaue Platzierung von Frauen auf den Landeslisten der Parteien ebenfalls sinnvoll. Auffällig ist, dass die CDU und FDP insgesamt zwar auf einen hohen Frauenanteil kommen, aber die Frauen tendenzielle eher auf den hinteren Plätzen aufgestellt wurden. Bei der SPD und den Grünen wurde alternierend aufgestellt.

 

Wie viele Frauen werden als Direktkandidatinnen aufgestellt? 

Bei den Landeslisten wird ein Frauenanteil von rund 48 Prozent erreicht - doch wie sieht es bei den Direktkandidaturen aus? Im Saarland gibt es 4 Wahlkreise; diese werden von drei Parteien zur Hälfte oder mehr mit einer Frau als Direketkandidatin besetzt. Insgesamt 38 Prozent der Direktkandidaturen gingen an eine Frau - 2017 waren es nur 26 Prozent. Damit schneidet das Saarland im bundesweiten Vergleich gut ab und steht noch vor Hamburg oder Bremen auf Platz 2. Nur die AfD sticht deutlich heraus: Sie besetzen keinen Wahlkreis mit einer Direktkandidatin.