BEST-PRACTICE-BEISPIEL

Helene Weber Kolleg

Mit dem bundesweiten, parteiübergreifenden Netzwerk unterstützt die EAF Berlin gemeinsam mit dem BMFSFJ seit 2011 ehrenamtliche und hauptamtliche Kommunalpolitikerinnen bei ihrem politischen Einstieg und Aufstieg. Gerade auf der kommunalen Ebene sind Frauen besonders unterrepräsentiert – und das unverändert seit ca. 20 Jahren.

Benannt ist das Kolleg nach Helene Weber, einer der vier Mütter des Grundgesetzes. Gemeinsam mit Frieda Nadig, Elisabeth Selbert und Helene Wessel erkämpfte sie 1949 die Aufnahme des Gleichberechtigungsartikels Art. 3 Abs. 2 GG "Männer und Frauen sind gleichberechtigt" in das deutsche Grundgesetz. Die Fortführung und Weiterentwicklung des Helene Weber Kollegs ist im Koalitionsvertrag festgeschrieben. Um mehr Frauen für die Politik zu gewinnen, setzt das Helene Weber Kolleg auf mehrere Säulen: den Helene Weber Preis, Mentoring und Coaching, die Wanderausstellung "Mütter des Grundgesetzes" sowie Aktionen vor Ort und internationale Austauschprojekte. Auch Workshops für Schülerinnen, Migrantinnen und junge Frauen mit Fluchterfahrungen zur Stärkung der politischen Partizipation werden angeboten.
 

Die Angebote des Helene Weber Kollegs

Helene Weber Preis

Der Helene Weber Preis ist eine Auszeichnung für herausragende Kommunalpolitikerinnen und wurde bisher zwei Mal vom BMFSFJ verliehen. Mit dem Preis ist die konkrete Förderung der Preisträgerinnen verbunden. Neben der Vergabe des Preisgeldes in Höhe von 10.000 Euro für die Hauptpreisträgerin, erhalten alle Preisträgerinnen ein individuelles Coaching zur Planung ihrer politischen Laufbahn sowie Trainings und Unterstützung beim Aufbau ihres Netzwerks. Die Preisträgerinnen wirken im HWK als Vorbilder und Botschafterinnen für mehr Frauen in der Kommunalpolitik.

Mentoring

Die HWK-Mentoringprogramme haben zum Ziel, interessierte Frauen an die Kommunalpolitik heranzuführen. Unsere Mentorinnen begleiten überwiegend junge Frauen, die noch kein oder erst vor kurzem ein Mandat in der Kommunalpolitik erworben haben. Die Mentoringprogramme beinhalten neben den Treffen und Gesprächen zwischen Mentorinnen und Mentees Qualifizierungsseminare und Trainings für beide Gruppen, die durch die EAF organisiert und begleitet werden.

Aktionen vor Ort

Die Preisträgerinnen erhalten für Aktionen vor Ort Unterstützung und werden bei der  Planung und Umsetzung lokaler Aktivitäten von der EAF beraten. Als Ideengeber steht außerdem ein Aktionsleitfaden zur Verfügung. Beispiele kürzlich umgesetzter Aktionen sind: Politische Frauenfrühstücke, Podiumsgespräche zum Thema Frauen und Politik, Politikmessen, ein politischer Tanz-Flashmob zum Equal-Pay-Day u.a.m.

Ausstellung "Mütter des Grundgesetzes"

Die Ausstellung würdigt das politische Engagement der vier Frauen im Parlamentarischen Rat 1948/49, die überparteilich zusammengearbeitet und den Gleichberechtigungsartikel im Grundgesetz verankert haben. Seit 2009 ist die Ausstellung in ganz Deutschland unterwegs und kann seit Januar 2018 als Print-on-demand Ausstellung angefragt und selbst ausgedruckt werden.

Internationaler Austausch

Das Projekt „Demokratie braucht Frauen! Tunesisch-deutsche Kooperation im Rahmen des Helene Weber Kollegs“ hat das Ziel, die politische Partizipation von Frauen in Tunesien gerade in Zeiten des demokratischen Auf- und Umbruchs zu stärken und gute Praktiken zur Gewinnung und Unterstützung von Frauen in der Politik zu verbreiten.