„Dass Frauen seit 100 Jahren an den Wahlen zum Parlament teilnehmen dürfen, war und ist eine politische Großtat, entsprechend lange und heiß erkämpft, vor allem von mutigen Frauen. Aber es war auch eine bare Selbstverständlichkeit: Denn die Demokratie, also die Herrschaft des Volkes, ist nur erreicht, wenn das gesamte Staatsvolk wählen kann und nicht etwa nur der männliche Teil. Seit 1918 ist nun sichergestellt, dass Frauen politisch mitbestimmen, welche Politik in diesem Land betrieben wird und welche Persönlichkeiten Politik vertreten. Das Wahlrecht allein führt noch nicht zur Gleichstellung der Geschlechter, das zeigen die letzten 100 Jahre. Aber ohne eigenes Wahlrecht können Frauen nicht dafür sorgen, dass diese Gleichstellung endlich Wirklichkeit wird. Hier ist viel geschehen, aber immer noch sind Frauen weder in den Parlamenten noch auf allen Führungsebenen paritätisch, nämlich mit mindestens 50% vertreten. Dieses Defizit muss sich an der Wahlurne auswirken, mögen die Frauen ihr eigenes Wahlrecht entsprechend einsetzen."

Dr. Lore Maria Peschel-Gutzeit

Justizsenatorin a.D.

Rechtsanwältin

 

 

 

Bild: Dr. Lore Maria Peschel-Gutzeit