Taten statt Worte war eines der Mottos der Suffragetten. Auch heute mangelt es uns nicht an besten Reden zur Sache der Frauen, es mangelt uns an nachhaltigen Taten. Leider stehen wir immer wieder am Anfang im Kampf für die Hälfte der Menschheit. Denn die größte Tragödie der Emanzipation der Frauen ist und bleibt dabei die Tatsache, dass Frauen meist auch gegen Frauen kämpfen müssen, die das Patriarchat auf ihren Schultern und Zungen tragen. Die gesamte islamische Gemeinschaft leidet aktuell am meisten unter dieser Tatsache. Würden sehr viel mehr Männer – vor allem Entscheidungsträger - begreifen, dass die Sache der Frauen eine Sache der Menschheit ist, wären wir schon viel weiter. Viel mehr Männer müssen begreifen, dass sie von der Gleichberechtigung der Frauen höchstpersönlich profitieren würden. Denn Männer brauchen den zu erwartenden persönlichen Vorteil, um freiwillig zu handeln oder Krieg, um zu begreifen. Würden alle Frauen dieser Welt in den Gebär-, Sex- und Arbeitsstreik treten, würden viele Männer dieser Welt über den Wert der Frauen anders denken. Seid Rebellinnen, keine Sklavinnen."

Seyran Ateş

Rechtsanwältin und Autorin

 

Bild: Seyran Ateş