„Die Einführung des passiven und aktiven Wahlrechts für Frauen war das Ergebnis eines erbitterten Kampfes für Gleichberechtigung den die Frauen jahrzehntelang selbst führen mussten. Sie wollten, dass ihre Stimme gehört wird und die Gesellschaft mitgestalten. Der jüdische Frauenbund in Deutschland, gegründet von Bertha Pappenheim und Sidonie Werner im Jahr 1904, verstand sich als Teil der bürgerlichen Frauenbewegung in Deutschland und setzte sich, zusammen mit den katholischen und evangelischen Frauen, für die Rechte und Gleichstellung in der deutschen Gesellschaft ein.

Die jüdischen Frauen erkämpften das Wahlrecht für Frauen in den jüdischen Gemeinden. Die Gründung unserer Organisation, die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) im Jahr 1917, wäre ohne das Wirken des Frauenbundes nicht denkbar gewesen. Die Wirkung der Frauen in Politik, Wirtschaft und im sozialen Bereich ist eine Bereicherung für die gesamte Gesellschaft. Wir wünschen uns, dass es keine weiteren hundert Jahre bedarf, bis sich in Entscheidungsgremien die Gleichberechtigung widerspiegeln wird.”

Abraham Lehrer

Präsident der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST)

 

Bild: Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST)