„Die Zukunft der Medizin ist weiblich, aber längst noch nicht gleichberechtigt in dem Sinne wie die Mütter des Grundgesetzes es erstritten haben. Auch in der Ärzteschaft gibt es ungleiche Bezahlung und viele Ärztinnen arbeiten unter Arbeitsbedingungen, die fernab von jeder Familienfreundlichkeit sind. In Kliniken fehlt es an Betriebskindergärten. Bei den ärztlichen Selbstverwaltungsgremien dominieren weiter die Männer- weil die Spitzenposten auf lange Zeit männlich besetzt sind, aber auch weil Frauen zögerlicher sind.  Bei den Führungskräften im gesamten Gesundheitswesen sind zu wenig Ärztinnen vertreten, bei den Chefarztpositionen machen Chefärztinnen gerade mal zehn Prozent aus. Dem Deutschen Ärztinnenbund ist es in den über 90 Jahren seines Bestehens gelungen, auf Rechte und Diskriminierung von Frauen in der Medizin aufmerksam zu machen, auch Veränderungen anzustoßen, aber dennoch bleibt noch viel zu tun."

Dr. med. Christiane Groß, M.A. 

Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes e.V. (DÄB) 

 

 

 

Bild: Dr. med. Christiane Groß, M.A.